Hochwasserschutz Grüene – Quo vadis

 

Quo vadis Hochwasserschutzprojekt der Grüene

 

Seit fast 11 Jahren wird nun über ein Hochwasserschutzprojekt an der Grüene verhandelt.

Mehrere Male haben die Schwellenkorporationsmitglieder der Gemeinde Lützelflüh den

Planungskredit bewilligt und aufgestockt! Unzählige Sitzungen, Begehungen und Orientierungen fanden statt!

Ausser den Sofortmassnahmen im Bereich der Brücke Grünenmatt ist nichts passiert ,rein gar nichts!

Über den Zeithorizont und die Kosten angesprochen hat die Projektingenieurin Frau Herzog am 14.03.2006 erklärt, dass das Mitwirkungsverfahren Ende Jahr abgeschlossen sein könnte und sich die Kosten auf 5 bis 7 Millionen Franken belaufen werden!

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2015, die Kosten belaufen sich nun auf über 10 bis 12 Millionen!

Das nächste Hochwasser kommt bestimmt, denn im Zuge des Klimawandels werden die Extremsituationen noch zunehmen. In unseren Breitengraden können in Zukunft die Niederschläge verheerende Katastrophen bewirken.

Die Hochwasser vom 16.06.2002, 22.08.2005 und 24.07.2014 haben gezeigt, dass wir an der Grüene ein Schutzdefizit haben, das so schnell als möglich abgebaut werden muss!

Aber bis jetzt ist fast Nichts geschehen ausser dass die Behörde bei Begehungen und Orientierungen Sachen gesagt hat, die sich dann später als Worthülsen erwiesen.

Ich habe manchmal das Gefühl man will es allen und jedem recht machen und merkt nicht, dass man so dass Projekt zu Tode perfektioniert!

Schon rein aus finanziellen Gründen sollte man sehr schnell handeln! Das geplante Projekt wird immer teurer und es wird die Zeit kommen wo die politische Gemeinde Lützelflüh über die Finanzierung abstimmen muss. Wenn dieser Kredit dann nicht bewilligt wird stehen wir  vor einem Scherbenhaufen, die nächsten Hochwasser kommen bestimmt!

Um dies zu vermeiden schlage ich eine Etappierung vor:

Etappe 1:  

  1. Absenkung der grossen Emmenschwelle kurz nach der Grüeneneinmündung   (vom Kanton geplant und kurz vor der Realisierung).
  2. Ausscheidung eines Überschwemmungsgebietes(mit kontrollierter Ausleitung) vom Bereich Gummli bis zu den geplanten Dämmen nördlich von Ramsei, links und rechts der Grüene.
  3. Ausscheidung eines Überschwemmungsgebietes unterhalb Sägerei Lerch (mit kontrollierter Ausleitung) rechts bis in den Bereich Gumpersmühle, dann Rückführung in die Grüne. Objektschutz für Einzelgebäude.
  4. Ausscheidung eines Überschwemmungsgebietes im Bereich Fürten, Fürtenschachen (mit kontrollierter Ausleitung) links und rechts bis nördlich von Grünenmatt . Die Wasser werdendann links durch einen Damm und rechts durch die Staatsstrasse zurückgeführt. Objektschutz für Einzelgebäude.
  5. Linkes und rechtes Grüenenufer im Raum Grünenmatt aufweiten (wie im Projekt vorgesehen).
  6. Die betroffenen Landwirte in den Überschwemmungsgebieten müssen vertraglich entschädigt werden (analog der Verträge im Krauchtal).

Wenn es sich zeigt, dass durch verwirklichten Massnahmen der Etappe 1 weiterhin ein Schutzdefizit an der Grüene besteht, müssten in Etappe 2 die im heutigen Projekt vorgesehenen, aber noch nicht realisierten Hochwasserschutzmassnahmen verwirklicht werden.

Die in der Etappe 1 verwirklichten Massnahmen werden deutlich weniger kosten als das geplante Hochwasserschutzprojekt. Ich bin kein Finanzspezialist, glaube aber, dass ein kleinerer Kredit bei der Gemeindeabstimmung grössere Akzeptanz bewirken wird als ein grosser.

Ich persönlich bin überzeugt dass die Schutzmassnahmen der Etappe 1 genügen werden um an der Grüene einen akzeptablen Hochwasserschutz zu erreichen.

Ich glaube wir müssen aufhören immer die bestmögliche Variante anzustreben, sie wird langsam nicht mehr bezahlbar!

Gegen alles schützen können wir uns sowieso nicht, ein Restrisiko wird immer bleiben.

Ich hoffe, dass diese Zeilen etwas zum Hochwasserschutz an der Grüne beitragen.

 

 

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